fast auf den tag genau vor drei jahren (genauer gesagt am 04. september 2004) hat l.d.b. im rahmen des tresor award zusammen mit keith jonzon und mir im altehrwürdigen keller in der leipziger straße gespielt. er hat es bis ins finale geschafft, für mich war daher in der vorrunde schluss. allerdings ist dabeisein eh immer alles, war für mich so oder so eine erfahrung, die ich nicht missen will, und deshalb schaue ich – wenn auch nur kurz – vorbei, um zu hören, ob die versammelten herrschaften nichts verlernt haben.
tresor: new faces
l.d.b. (tresor award / frankfurt am main)
dead baby in a plastic bag (audioplastix / leipzig)
enrique 47 (tresor hq / berlin)
batterieraum: bonito house club
daniel bell (7th city / detroit)
luke & stuff (funky groove connection / berlin)
ab 23 uhr
5 euro
der füllgrad war den gesamten abend über sowohl unten als auch oben ok, auch wenn ein paar leute mehr nicht geschadet hätten. auf die dimensionen in der leipziger straße umgerechnet, wäre das aber immer noch eine proppevolle hütte gewesen.
wenn man den garderoben- und wc-bereich schon nicht schließen kann, wäre es vielleicht doch ganz nett, den merchandising-stand vom ende des ganges nach vorne direkt neben die garderobe oder wenigstens auf die hälfte der strecke zu befördern. könnte zwar dazu führen, dass man mit dem anstehen etwas durcheinanderkommt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass bei den fanartikeln genau so ein andrang herrschen würde wie links daneben. und man wäre da hinten als verkäufer nicht so alleine.
soweit das wort zum sonntag…
kaum unten, sickerte in gesprächen auch schon durch, dass das budget für die lange herbeigesehnte neue anlage freigegeben wurde und sie ende der woche auftauchen soll. schon ein grund zur freude, aber nicht ohne das weinende auge, weil die gast-acts es überaus verdient hätten, auf einer vernünftigen pa zu spielen.
enrique 47 hat im warm-up auch gleich fordernd losgelegt, ich fand’s auf dauer aber zu monoton. l.d.b. überraschte mit einem ableton-set, was einerseits schade war, da ich ihn als fähigen plattendreher im hinterkopf hatte, aber andererseits überwogen in seinem set die vorteile der software, da somit auch throbbing gristle und whitehouse neben der birmingham-schule und artverwandtem zur geltung kommen konnten. das problem war nur, dass das auf techno geeichte publikum mit industrial seine liebe müh und not hatte.
das gleiche auch bei den beiden leipzigern: astreiner techno mit tempo, gutem mixing und druckvoll serviert, aber sobald man sich um (noch) gehobenere ansprüche bemüht, läuft man gefahr, die leute zu verprellen. da würde mehr offenheit beim publikum nicht schaden, andererseits muss man mal sehen, wie sich das bei der neuen anlage gestaltet, die das klangspektrum auch endlich mal abbilden kann, ohne dass ein brei zustande kommt. alleine deshalb sollte man die kombination nochmal buchen.
ach ja, daniel bell oben solide wie immer, aber die fünf minuten meiner anwesenheit sind da auch nicht repräsentativ.