das hier war mal der eintrag zur peak of the week, die am 29. august 2007 im kiki blofeld hätte stattfinden sollen, wenn denn das wetter und die kommunikation zwischen betreiber und organisatoren geklappt hätte. nun mache ich aus der not eine tugend und stelle einfach den letzten discogs-einkauf vor.
christoph de babalon / kid 606
split series #10
[fatcat records 12fat020]
wegen der etwas andersartigen pop-vergangenheitsbewältigung habe ich vor ca. vier bis fünf jahren so ziemlich alles von kid606 gekauft, was mir so in die finger kam. eigentlich schade, dass man von tigerbeat6 so gut wie nichts mehr hört (auch wenn die gerade mit tigerbass ein comeback feiern, was mich abgesehen von der ersten katalognummer aber auch nicht umwirft). entweder sind auch die ein opfer der digitalen revolution geworden oder der herr labelbetreiber hat einfach andere dinge um die ohren. es ist in dieser stadt mittlerweile jedenfalls schwierig geworden, einen laden zu finden, der überhaupt noch ein extra-fach für sie führt.
warum nun dieser exkurs? señor de pedro hat auch einige veröffentlichungen auf mille plateaux oder die hervorragende „gq on the eq“ auf dem kerbholz, die bei ambient in zeiten der glitch-euphorie echt akzente setzen konnten. das kriegt man von ihm auch auf der b-seite in bestform geboten, so dass jeder, der sich ein wenig mit experimentiellerer bootleggerei anfreunden kann (man kann sich ja mal das vergnügen machen, bei „flutter“ herauszufinden, welches vocal er durch die mangel gedreht hat – viel spaß), ein auge auf die ep werfen sollte.
auch nicht zuletzt wegen christoph de babalon, den ich bislang als zu noise-fixiert im hinterkopf und deswegen eher gemieden hatte. allerdings ist „cum on (feel this)“ eine astreine breakcore-nummer mit wirklich guter bassline und gerade soviel rotz wie nötig. die beiden ambient stücke (track 1 und 3) runden ob oder gerade wegen ihrer düsternis seine seite wirklich gut ab.
apathism
one-ten
[uturn ut10]
die ersten beiden tracks müssten die wiederveröffentlichung von der ersten apathism und der rest neu sein. bin mir aber nicht sicher, sollte also von jemandem verifiziert werden, der die ganz alten sachen daheim zu stehen hat.
heiko laux mit tracks, die im vergleich zu den heutigen offshore-funk-sachen unglaublich düster daherkommen, und dennoch mit einer vollen wucht auf der tanzfläche einschlagen können, sofern man nicht dem geschwindigkeitsdogma, dass techno nur über 150 bpm funktioniert, unterliegt. das kann bei den ersten beiden tracks dann auch mal etwas blubbern und fiepen, bzw. beim zweiten gehörig knarzen, aber abgesehen von „nine“ als fast reinem ambient-stück gibt es techno mit wirklich massiv geballter kraft.
johannes heil
per disciplinum mea lux videbis
[uturn ut11]
wer das slices-special über ihn noch im hinterkopf, bzw. seine entwicklung über die jahre hinweg verfolgt hat, wird seinen hang zur mystik kennen. insofern erzähle ich auch nichts neues, weil man genau das auf zwei vinyls verteilt geboten bekommt. teils ohne beats, teils recht reduziert gehalten, aber auch die dicken basslines kommen zu ihrem recht. alles mit einer tiefe, die sich über die jahre hinweg gehalten hat und somit unterstreicht, weshalb er zu der zeit nur zu recht als ausnahmeproduzent gehandelt wurde.
sag mal, ist auf der apathism ein blubber acidtrack mit den vocals von electronic warfare „do not allow yourself to be programmed“ drauf?
zumindest nicht auf der uturn. wie gesagt: keine ahnung, wie es auf den alten aussieht, gibt von der ur allerdings sehr gute remixe, die du sicher kennst. glaube, da kommen die vocals auch nur schemenhaft vor.