einkäufe vom 2. juli 2007

und weiter geht’s, der stapel links neben meinem schreibtisch bearbeitet sich schließlich nicht von selbst.

diesmal wieder per postboten via decks, die als shop im übrigen nur zu empfehlen sind. professionell, unkompliziert, und ab 100 euro spart man sogar etwas mehr als die versandkosten. die gründe dafür liegen gleich in der ersten lp, gehe aber noch näher darauf ein.

deepchord
vantage isle
[echospace [detroit] echospace 001]

da schlägt das herz doch gleich höher. ein album von denen, die ungestraft den sound von basic channel kopieren können, einfach weil sie es annähernd genauso gut können. kam unverhofft (auch das eine parallele zum berliner vorbild), enttäuschte bei den hardwax-vorschau-clips auch natürlich nicht – bis ich einen blick auf den preis warf. 30 euro für eine doppel-lp inkl. einer bonus-7-inch konnte ich nur als schlechten scherz verstehen. man ist es ja mittlerweile gewohnt, dass englische vertriebe für lps gerne soviel aufrufen, dass selbst günstigere plattenläden wie die space hall gezwungen sind, mindestens 18 euro aufzurufen. der regelfall sind 20 bis 23 euro, und das ist – bei aller liebe – eine preispolitik, die ich nicht mittrage, bzw. in dem fall auf cd ausweiche – dank anvisiertem einstieg bei serato. natürlich nur, soweit das überhaupt als silberling erhältlich ist, in diesem falle aber nur rein theoretisch möglich, da die cd sogar limitierter ist als das vinyl.
es liegt nicht mal am label selber, sondern tatsächlich am vertrieb, dem dafür gehörig die leviten gelesen werden müssten. die musik ist aber derart überzeugend, dass ich mich nicht nur in gedanken schon im hardwax sah, wie man als verzweifelter plattenjunkie mit ein paar substitutionskäufen eben diese platte mitbezahlt, um sich hinterher einreden zu können, dass man wenigstens im durchschnitt weniger bezahlt hätte. die hatten sie nur nicht mehr vorrätig, also mussten eben andere lösungsmöglichkeiten her. die bestand in dem fall aus decks, die an der preisschraube auch nichts mehr drehen konnten, aber im zuge einer sammelbestellung und wegfall von porto hat sich das soweit ausgeglichen, dass die drei platten den preislichen durchschnitt zwar nach oben reißen, aber nicht allzu dramatisch.
ihr seht: die ausrede zur gewissensberuhigung greift hier blendend, zur musik habe ich kaum was geschrieben, kann aber auch nur das wiederholen, was oben schon als lobeshymne erwähnt wird. die tracks enttäuschen auch in kompletter länge nicht, man sollte sich nur nicht von den namen der remixer verleiten lassen: bei echospace und spacecho legen die vertauschten silben ja schon nahe, dass es kein zufall sein kann, und wenn man discogs bemüht, findet man auch schnell raus, dass rod modell als eine hälfte von deepchord auch direkt beteiligt ist. es bleibt also convextion, der auf seine art und weise eh immer ein volltreffer ist (zumindest gehört er zu den herren, die produktionstechnisch in der champions league anzusiedeln sind, der rest ist reine geschmackssache) und das auch hier mit einem dunklen, mystischen remix unterstreicht.

caustic window
complilation
[rephlex cat 009 lp]

zusammenstellung der joyrex-serie von j4 bis j9, allerdings ohne die copyright-kritischen remixe von „popcorn“ und „r2d2“, wobei die j4 bereits im februar in meinen besitz gewandert ist – kann man also dort nachlesen, ob man was verpasst. wenn man mich fragt, macht man mit dem kauf der compilation schon alles richtig, ehe man sich für die originale in den dispo stürzt – und mit mr james generell eh. vor allem, wenn man dessen brachiale industrial-note schätzt, kommt man hier voll auf seine kosten. gerade die j9 trifft diesen nerv mit voller wucht, wobei es schon spannend wäre, ob man das den tresor-besuchern heutzutage (wieder) zumuten kann. die umgebung würde passen, es kommt also lediglich auf den versuch an.

james ruskin
transfer
[blueprint bpltd 04]

ihn fand ich als dj immer spannender als seine produktionen, und – soviel sei vorweggenommen – der kaufgrund sind hier die beiden remixe, das original ist eher durchschnittskost.
von kero hat man zwischenzeitlich auf detroit underground ein bisschen was gehört, aber wenn man sich dieses industrielle techno-brett, bei dem das tempo zugunsten eines massiven drucks gedrosselt wird, zu gemüte führt, muss ich mich schon fragen, warum labels wie shitkatapult oder bpitch nicht mal wieder was von ihm rausbringen, oder ob er tatsächlich so schwer greifbar ist. sein metier sind ja auch sonst – zumindest zeitweilig – downbeats oder das pure gegenteil: hier auf der rückseite zusammen mit xanopticon entsprechend als „xanoptikero“ bestens demonstriert. breakcore mit messerscharfen beats und sounds, also ohne die vielerorts bemühte distortion-überdosis, die härte demonstrieren soll. hut ab vor herrn ruskin, dem sound auf einem bislang eher für funktionalen techno bekannten label ein forum zu geben, bitte mehr solcher überraschungen!

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