boxhagener flohmarkt-einkäufe in der ersten jahreshälfte 2007

die überschrift verheißt viel, ist aber bei weitem nicht so. einmal im märz, einmal im mai, und das letzte mal konnte ich am vergangenen sonntag nicht widerstehen.

eurythmics
sexcrime (nineteen eighty-four)
[virgin schallplatten gmbh 601 604-213]

man wird sicher nicht mein pop-faible vergessen haben, aber die entscheidung, mir die platte zuzulegen, fiel tatsächlich durch ein set von dj traxx im berghain anno 2005. auch wenn ich das set sonst eher im qualitativen mittelfeld ansiedeln würde, stach die nummer heraus. jeder, der – wie ich – in den 1980ern mit dem radio aufgewachsen ist, wird neben anderen gassenhauern von ihnen auch manchmal den hit gehört haben, auch wenn die meisten sender (verständlicherweise) auf „sweet dreams“ – im übrigen auch auf der wunschliste – fixiert waren. ich erzähle auch sicher nichts neues, dass sie damals für den soundtrack zur zweiten verfilmung des orwell-romans zuständig waren, und auch die damals typische vermarktungsstrategie der majors lässt sich anhand der maxi auch mal wieder gut nachvollziehen.
heißt: die a-seite mit der langen version für die djs, auf der b-seite das selbe nochmal in der single-version für das radio und ein bonus-track. in diesem fall „i did it just the same“ – downtempo mit einem gewissen mysteriösen unterton, gehört für mich aber nicht zu deren sternstunden. der titeltrack natürlich absolut, der den kids von heute demonstrieren könnte, was gute popmusik sein könnte – wenn nur das interesse dafür vorhanden wäre.

.xtrak
relay ep
[peacefrog pf030]

und wieder einmal todd sines, wobei ich mir bei der ep schon wünschen würde, die „packet burst“ auf 7th city wenigstens komplett zu kennen, weil so ein überflieger wie „multiplexor“ hier nicht drauf ist. eigentlich besitzt nur „enim“ mit seiner sequenz überhaupt ein markantes element, aber die finde ich sogar alles andere als spektakulär. die restlichen drei tracks exerzieren rhytmische experimente mit bassdrum, ein bis zwei hihat-spuren und claps durch, klingen dabei dennoch packender als die heutigen glitch-exzesse. auch heute noch schöne tools, aber eine andere platte gehört da definitiv schnell reingemixt.

aeox
how do you wannit cooked ep
[mental.ind.records mir 002.2]

kaum zu glauben, fehlte aber noch, und dann findet man sowas für zwei euro in der wühlkiste im absolut jungfräulichen zustand. da wäre wieder das lamenti von den ewig nicht- oder wenigstens missverstandenen acts angebracht, andererseits werden die anhänger dieser richtung solche platten nicht so schnell wieder hergeben wollen.
allzu verständlich, zeigen al.x.e und hanno sich hier von ihren besten seiten, bei „c-blech“ ansatzweise verjazzt, „roll“ ist schönster rhytmischer krach, und die b-seite hat den (rotzigen) funk gefressen. entsprechend gepolte gehirne müssen sowas einfach mögen.

kraftwerk
radio-aktivität
[emi electrola gmbh]

ist eigentlich müßig, den wert dieses albums nach 22 jahren noch betonen zu müssen. alleine die b-seite ist eine musikalische offenbarung, die dem langzeittest auch noch in 50 jahren standhalten wird. leicht zugänglich ist dieses album keineswegs – wer hier erste electro-prototypen à la „nummern“ sucht, wird sich fast die zähne ausbeißen, andererseits mit einem album belohnt, welches die synapsen vollkommen bedient. den vier düsseldorfern gebührt damit einmal mehr großer dank.

squarepusher
big loada
[warp / rough trade]

ja, als cd. hatte die vor langer zeit im hardwax als vinyl unter den fingern, wusste aber damals nicht, wann, wo und wie das jemals einzusetzen wäre (also der gleiche grund, aus dem ich seinerzeit auch bogdan raczynski zurückgestellt habe). heute zahlt man für das vinyl etwas mehr, bleep bietet die mp3s leider nur in variabler bitrate an, und da kann man schon mal etwas mehr in eine absolut neuwertige cd investieren, die auf zukünftigen autofahrten sicherlich zu meiner festen begleitung wird und nebenbei auch noch als ausgangsbasis für dateiformate meiner wahl, die später in serato zum einsatz kommen werden, dient.
sonst kriegt man tom jenkinson in selten so zugänglicher form zu gehör wie hier. alleine „a journey to reedham“ macht lust auf hyperaktive bewegungen oder bringt zumindestens ein lächeln zustande. „come on my selector“ oder „full rinse“ sind nicht weniger als klassiker, und was für ein musikalisches as er in sachen harmonie ist, kann man bei „massif (stay strong)“ nachhören. eine seiner sternstunden, definitiv!

3 Comments

  1. absolut wort. sexcrime ist der einzige eurythmics-track, der für mich den test der zeit bestanden hat. mit allem anderen treibt man mich nur noch die wand hoch.

    multiplexor ist übrigens auf der erstens 7th city classics platte mit oben, die da vor einigen tagen rauskam. wenn’s nur um’s droppen gehen sollte.

  2. multiplexor ist übrigens auf der erstens 7th city classics platte mit oben, die da vor einigen tagen rauskam. wenn’s nur um’s droppen gehen sollte.

    ich weiß. bei der hatte ich es sogar tatsächlich schon geschafft, die zu rezensieren (klick) 😉

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