ich weiß, ich war verdächtig lange nicht mehr da, und dann auch noch unter der woche, wo man doch eigentlich produktiv sein sollte. aber das line-up für die techno-fraktion stellt sogar manchen samstag in den schatten.
tresor: new faces
mascon (antikonsum / berlin)
beni (null records / berlin)
herr schneider (schaltstufe13 / berlin)
batterieraum: bonito house club
dave dk (raum … musik / berlin)
phonique (dessous / berlin)
sierra sam (surprise / berlin) live
ab 23 uhr
5 euro
einer der abende, die ein zweispältiges gefühl hinterlassen. zwar war ich schon um 23h45 vor der tür, um mir schon mal wegen des späteren andrangs den stempel holen zu können und hab drinnen nicht weiter geschaut, was und wieviel los war. stattdessen bin ich rüber ins kiki blofeld, wo sich sven weisemann in übrigens bedeutend besserer form als im berghain im april vor vielleicht zehn leuten (drinnen im bootshaus, draußen waren es einige mehr, die das leider nur nicht gehört haben) abmühte. aber zum warm-up ideal, und das kiki ist und bleibt eine der schönsten open-air-locations in der innenstadt.
zurück im tresor um kurz vor 2h, und direkt durch den tunnel in den keller, der allerdings zur hälfte gefüllt war. das sollte sich den ganzen abend auch nicht wirklich ändern, und hier kommt eben der zwiespalt ins spiel: die musik war von allen drei beteiligten durchgängig klasse, und es ist auch schön, eine menge platz zum tanzen zu haben, ohne auf der tanzfläche wirklich einsam zu wirken, aber wahrscheinlich lag es an meinem tagespensum (familiäre hilfeleistungen, die ein aufstehen um 8h früh notwendig machten), dass passives konsumieren (der musik natürlich), bzw. konversation betreiben für mich an dem abend das richtige war. bei sehr breakigen nummern befürchtete ich schon, dass bald nur noch fünf leute auf der tanzfläche stehen, und bei techno-brettern war sie so gut gefüllt wie an manch einem samstag vor 2h. komischerweise war von 5h bis zum schluss um kurz nach 6 mit am meisten los. das verstehe wer will.
oben im batterieraum habe ich nur sierra sam als live-act mitbekommen, da war es aber ordentlich gefüllt und mit dezentem licht inszeniert und vor allem: warm. wenn es über den abend verteilt tatsächlich 550 zahlende gäste gewesen sind, kann man sich über mangelnden zuspruch echt nicht beschweren. die zahl erschien mir sogar glaubhaft, als ich eine zeitlang im garderobenbereich stand, den ich selbst zur eröffnung nicht so gut gefüllt gesehen habe. meiner meinung nach wäre man immer noch besser beraten, den zu schließen und ein zimmer in der – den ganzen abend übrigens geschlossenen – +4-bar dafür zu reservieren. wäre zwar schade um die kunstwerke, welche die wände immer zahlreicher zieren, aber würde bestens dazu beitragen, dass sich die leute im laden nicht so verteilen.
positive veränderungen: die kühltruhen der bereits abgebauten bar links neben der tanzfläche im keller sind nun auch entfernt, nur noch der tresen steht an der wand, aber da wird’s auch nur noch eine frage der zeit sein, bis der weg ist. sonst hat man da auch wieder platz zum tanzen, ohne sein gehör zu schädigen, womit ich wieder bei der anlage wäre. da hat man sich scheinbar entschieden, es etwas leiser angehen zu lassen, was dazu führt, dass die höhen und mitten nicht so schreiend klingen, nur spürt man dadurch auch leider weniger vom bassdruck. kann es nur wiederholen, dass ich den abend, an dem die qualitäten von totec dort zu hören sein werden (was man im übrigen im batterieraum ohne ohrstöpsel gut testen kann – es klingt klar, aber dennoch schön druckvoll), erwartungsvoll herbeisehne.
mehr als lobend zu erwähnen ist die neugestaltung der sitzgelegenheiten rechts neben dem dj-pult im keller, welche sich bis dato durch holzbänke und fehlendes licht auszeichneten, was in kombination mit diversen stolperfallen manchmal ein ganz lustiges bild ergab. nun: rotes, dezentes licht, richtige bänke, kein weiter weg zur bar, das geschehen auf der tanzfläche stets im blick – sehr gute arbeit.