einkäufe vom 31. mai 2007

stimmt nur teilweise, weil ich lediglich eine platte (via ebay) abgeholt habe und der rest (über discogs gekauft) bereits freitag per boten kam. das datum passt nur deshalb ganz gut, weil es mein 10-jähriges jubiläum als techno-aktivist ist, was weniger dick aufgetragen lediglich bedeutet, dass der 31. mai 1997 der abend des ersten clubbesuches war. die wahl fiel damals auf’s e-werk, was bereits zwei monate später in der form geschichte war, aber dennoch reichte dessen ruf, meinen eltern und mir eine schlaflose nacht zu bescheren, denen bis heute einige folgten (also bei mir. meine eltern fanden sich sehr schnell damit ab, dass ihr sohnemann eben etwas später losgeht als sie ihrerzeit.). das line-up des abends brauchen neugierige auch nicht irgendwo rauszusuchen, das weiß ich noch aus dem kopf in chronologischer folge: lady b, elegia, laurent garnier, woody. kann mich auch noch daran erinnern, dass ich die erste stunde im laden nur rumstand und bei mir dachte, dass mit dem laden eigentlich viel lärm um wenig gemacht wurde (war zugleich auch mein erster diskothekenbesuch, müsst ihr wissen), aber das änderte sich in den nächsten neun stunden gründlich, so dass ich es im nachhinein schon schade finde, dort lediglich die schlussphase mitbekommen zu haben. andererseits entsprach der tresor um die ecke eher meinen vorstellungen, und der blieb bekanntermaßen ziemlich lange eine heimat für viele.

zehn jahre später bin ich um einige cluberfahrungen und vor allem um ca. 2.100 platten reicher, und gerade um letztere soll es ja endlich gehen…

borsig
hiroshima
[rip off / ruff trade max 01]
natürlich ist wheezer mal wieder daran schuld, dass man etwas geschichtsforschung betreibt und neben dem titeltrack erfahren will, was hinter einer platte steckt, für die manch jemand (in limitierter weißer auflage) kleine dreistellige euro-beträge auszugeben bereit ist. hat man die platte lediglich mal gehört, besitzt sie aber noch nicht, und hat zu allem überfluss für industrial oder experimentiellen krach auch noch ein faible, ist der klick auf den „wantlist“-knopf nur eine frage von sekunden.
forscht man in der bewegten biographie des mannes herum (und da reicht wikipedia tatsächlich mal aus), wird umso klarer, welche seelischen abgründe er bereits mit 16 jahren erforscht haben muss. „hiroshima“ genießt daher nicht umsonst kult-status unter neubauten-anhängern und konsorten, jedenfalls jagen mir alle vier stücke der platte trotz – oder gerade wegen – des jungen musikers schauer über rücken und arme. morbide veranlagte tanzschulenbetreiber können sich ja überlegen, ob sie den titeltrack nicht zum üben des wiener walzers spielen können, ich für meinen teil bin einfach nur stolz, dieses juwel avantgardistischer musik aus dem damaligen westteil berlins für 30 euro endlich in meinem besitz zu wissen.

v/a
demagnetized
[magnetic north magnet 013]
ja, bei dave clarke hatte nach dem ganzen ärger mit bush eine menge frust angesammelt, da kam ein eigenes label gerade recht. abgesehen davon, dass ein gewisser cristian vogel dort sein debüt feierte, stand es bereits damals für einen kompromisslosen techno-sound, bei dem acid eine tragende rolle zukam.
eine art „best of“ gibt es mit dieser dreier-zusammenstellung, die unumwunden in jede tasche gehört, wenn man eine meute mit hunger auf herzhaftem 4/4-takt mit schmackes beglücken will. alleine schon der vogel-beitrag geht – für den zeitpunkt der veröffentlichung nicht ungewöhnlich – in richtung hardcore, dave clarke zaudert unter seinem directional-force-alias z.t. auch nicht, bringt aber auch einen schönen, fast schon „trance“ zu nennenden track. bei „like that“ von dj hell ist jeder mit der extra-ep besser beraten, und „rattlesnake“ von woody mcbride gehört zum pflichtprogramm, wenn man über 140 bpm spielt und das set mit nicht nur einer prise acid würzen will.

space frog
lost in space / timeslip (the updates)
[energized records dmd eng 009-1]
wieder so ein mayday-1994-nachkauf, nachzuhören im set von dj dick.
vergessen wir mal die b-seite ganz schnell, weil die selbst für trash-gewöhnte ohren schwere kost bietet. kann natürlich sein, dass übereuphorisierte raver sowas damals toll fanden, mich trifft da die gnade der späten geburt.
die lords of octagon leisten aber ganze arbeit und schustern einen acid-angehauchten track, der in der zweiten hälfte dank der synthesizer aber nicht mehr verhehlen kann, dass der für große hallen und ca. 10.000 armpaare in der luft konzipiert wurde. das dürfte sich noch intensivieren, wenn die tonart gegen schluss um eine oktave angehoben wird. ich glaube, manche werden selbst nach damaligen qualitätsmaßstäben diverse augen zugedrückt haben, aber zum schwelgen in alten zeiten ohne schlechtes gewissen langt’s dicke.

2 Comments

  1. Nur schnell den Beitrag überflogen, am letzten Scheibchen hängengeblieben… Von SpaceFrog fand ich Follow Me damals auch geil, das hat mich mit 13 auf der LoveParade in andere Dimensionen katapultiert. Da hab ich sogar noch die MaxiCD (jaja, sowas fand ich damals gut) von.

  2. herzlichen glückwunsch zu 10 jahren komischer musik. und auf die nächsten 20. bei mir stehen nächstes jahr die 15 an, hilfe, man hat vergangenheit.

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