letzter teil der trilogie, und eigentlich war das drehbuch komplett anders geschrieben, bis der timetable natürlich mal wieder einen strich durch die gesamte planung machte. die sah ursprünglich vor, nur bis 7h zu bleiben, weil das bis dato die zeit von herrn galluzzi war.
dann wird eben etwas geschlafen, nachdem der stempel auf meinem handrücken prangt. die schlange um 4h könnte nämlich beachtlich werden.
klubnacht
berghain
00h00-05h30: andré galluzzi
05h30-06h30: the black e live
06h30-09h30: ben klock
09h30-ende: marcel dettmann
panorama bar
00h00-04h00: cassy
04h00-05h30: nôze live
05h30-09h00: darko esser
09h00-ende: marc schneider
garten
11h00-15h00: nd_baumecker
15h00-ende: carl craig
der garten blieb ob der deutlich abgekühlten temperaturen geschlossen, insofern muss man dessen timetable einfach nur zu dem der panorama bar hinzufügen. wurde auch an der tür per aushang angekündigt, obwohl sie sich mit der prognose, dass carl craig ab ca. 13 uhr spielen würde, etwas vertan haben. apropos: so kurz wie ich die beiden vorhergegangenen wochenenden wegen des geringeren andrangs warten durfte, so groß war der bereits zur gewohnten zeit (also ca. 0h30). da standen sie bereits bis zur hälfte des weges, und die zeit war in zwei t-shirts bei ca. 10 grad celsius* nicht wirklich kurz, obwohl es nicht länger als eine halbe stunde gedauert haben dürfte.
drinnen herr galluzzi und cassy am werkeln, das vorhaben, nach hause zu fahren, konnte also umgesetzt werden.
pünktlich um 4h nach ca. zwei stunden schlaf aus dem haus (diesmal mit jacke) und kaum eine halbe stunde später wieder vor der tür, wobei die schlange noch genauso lang war wie um 1h, aber der ganze aufwand mit dem stempel bringt immerhin den luxus mit sich, gleich durchgewunken zu werden. immer wieder ein erhabenes gefühl.
nôze tragen ihr image als besoffene französische matrosen irgendwie zurecht. machte schon spaß, ihnen zuzuschauen, wobei das publikum ihnen dabei auch entgegenkam – nicht so wie bei den detroit grand pubahs letztes jahr im märz, wo die beiden sich abmühen konnten wie sie wollten.
herr galluzzi lag unten in den letzten zügen, cristian vogel und ben mallott machten sich hinter ihrem maschinenpark (zwei korg electribes, ein technics mit serato für scratches, ein nord modular müsste auch am start gewesen sein) schon seit längerem fertig, und auch wenn geschmäcker verschieden sind und ich bei herrn vogel eh voreingenommen bin: diese mehr als 60 minuten waren göttlich und solche sounds meiner meinung nach im berghain überfällig. da wurde wirklich live gearbeitet, gejammt, langsam spannung aufgebaut und rechtzeitig losgelassen, so dass wahrscheinlich manch einer an die bar gegangen ist, der rest es dafür aber umso besser fand. schön auch zu sehen, dass cristian nach wie vor sichtbaren spaß an techno findet. ein neues album auf tresor ist in den startlöchern.
ben klock im anschluss: naja, mir gefiel das, was darko esser zur selben zeit eine etage höher mit acid-house fabrizierte, weitaus besser. mir fehlte bei klock wirklich das zwingende. klar, sequenz-hypnose kann auch schön sein, aber das spiel mit dem mehr als eine halbe minute herausgedrehten bass kennt man leider von den herren hawtin und villalobos nur zu gut, als dass man das im berghain weiter durchexerzieren müsste. mich hat’s nicht vom hocker gerissen, andererseits hat er später den metope-remix von sleeparchive gespielt, den ich noch nie im club gehört habe, und der über diese anlage einfach mörderisch rüberkam. damit bleibt ein solider gesamteindruck zurück.
ein paar worte noch zu marc schneider, da ben klock um mehr als eine stunde überzog und damit genügend zeit blieb, in der panorama bar nach dem rechten zu sehen: im voraus hatten mir einige gesagt, dass dies einer der djs wäre, die absolut feiertauglichen house auflegen können, und die haben allesamt recht. es ist echt nicht so, dass ich die platten nachkaufen möchte, die er gespielt hat, aber es hat verdammt gut gegroovt da oben, technisch ist er absolut sauber und wie ich ein freund der langgezogenen übergänge. spätestens zu seinem set wurde mir klar, dass house die minimal-ära mindestens ergänzen, wenn nicht sogar ablösen könnte. das publikum nimmt’s dort jedenfalls dankend an, und ehrlich gesagt: wurde auch mal zeit für musik mit profil. der herr spielt eh des öfteren dort, kann man also ohne schlechtes gewissen empfehlen.
marcel dettmann begann also mit einer stunde verspätung, machte dafür aber gleich bis 14h, und hielt mich fast die gesamte zeit über auf der tanzfläche. alte chicago-sachen wechselten sich mit neueren, minimalen, aber kickenden platten ab, der aufbau war klasse, und die ganze situation ein totaler kontrast zur letzten woche, wo fiedel um 8h eine halbvolle tanzfläche übernehmen musste.
davon war dieses mal nichts zu merken: selbst bis zum schluss war es mindestens noch halbvoll, kann aber auch damit zu tun haben, dass alle noch oben auf herrn craig warteten.
in jedem fall gebührt ihm ein extra-dankeschön für „idiotèque“ um 14h als vorletzte platte, nachdem er bereits italo-disco und human league gespielt hatte. verdammt klasse einfach.
also oben weiter, immer noch im festen glauben, dass carl craig seit 13h am auflegen wäre, aber stattdessen eben nd_baumecker, immer noch mit feierkompatiblem house, aber ich zog es erstmal vor, mich bei der bar irgendwo hinzusetzen und meinen beinen eine pause zu gönnen. die lebende detroiter legende müsste dann auch gegen 15h angefangen haben, sah deutlich fitter aus als letztes jahr, wobei er damals direkt von einem gig aus düsseldorf kam. gemixt hat er mit serato via timecode-cds, auch das wie letztes jahr, nur wesentlich sicherer in den übergängen, und natürlich auch mit tracks, die dem hymnischen aufbau seiner eigenen produktionen ähneln. das alles, ohne in einen dahinplätschernden afterhour-sound zu verfallen, es wurde hingegen immer noch nicht mit frequenzen im tieftonbereich gegeizt, und die immer noch proppevolle panorama bar hat ihm das gedankt. auch „the bells“ war wieder vertreten, allerdings schon zu einem zeitpunkt, an dem der heimweg für mich zur immer attraktiveren option wurde.
es war schließlich auch kurz nach 17h, als wir den laden verließen. irgendwann muss es auch mal gut sein, zumal es bei mir schon zu dettmanns set feststand, dass es der für mich beste berghain-samstag im april war (beim snax wird man mich nie antreffen, müssen also andere beurteilen, wie es war). fest steht auch der entschluss, bis zur eröffnung des tresors pause zu machen, wobei da wohl eine verpflichtung für die gute sache dazwischenkommen könnte, aber bis mittags wird das für mich definitiv nicht gehen.
*: am nachmittag, als ich zur arbeit ging, war es noch deutlich wärmer, und ich dachte in meiner naivität, dass es sich bis 1 uhr schon nicht so abkühlen wird – aber bisher keine spuren von erkältung oder grippe, nochmal glück gehabt, oder mein immunsystem kann einiges ab.
Danke fürs Review…
Hab da ja einiges verpasst, wie es mir scheint.
Und Marc Schneider gehört auch eindeutig zu meinen Lieblingen in der Pannebar. Da bleibt kein Bein still und kein Stimmband ungeschont.