gesammelte ersteigerungen der letzten monate

keine angst, das ist nicht viel. nur irgendwo muss man ja anfangen.

einmal discogs vom dezember, dann zwei mal ebay, wie immer mit leicht hervorgehobener trennung.

g-man
kushti
[swim ~ vawm09]
es ist ja nichts neues, dass schon 1996 minimalere tracks produziert wurden, und dass herr varley seine qualitäten niemandem mehr unter beweis stellen muss, ist ebenso klar. nur ist es für den heutigen übersättigten markt gerade im bereich der mnml-fraktion schon bezeichnend, dass jeder dieser fünf tracks mindestens 90% der aktuellen neuveröffentlichungen im regen stehen lässt.
gesucht hatte ich die platte in erster linie wegen des hypnotischen „house of vetti“ (ist natürlich auch ein knaller, keine frage), aber die restlichen tracks bringen das kunststück fertig, trotz simplestem aufbau, der den anfängern unter den plattendrehern das mixen leicht macht, immer noch mehr als bloße werkzeuge ohne wiedererkennungswert zu sein. von daher sollten sich einige platten wie diese zum vorbild nehmen, um zu verstehen, dass reduktion nicht zwangsweise mit einem tanzverbot einhergehen muss.

sil electronics
tal-s
[sähkö 010]

dahinter verbirgt sich susanne brokesch, und die ist wiederum immer noch ein teil der rancho relaxo allstars.
im hause sähkö ist man um experimente ja nie verlegen, und dies hier ist so eine platte, auf der zwischen ambient und clicks&cuts operiert wird. parallelen zur klangästhetik bei mille plateaux zur selben zeit sind nicht zu überhören, womit sähkö den status als damalige (und an sich auch heute noch unbestrittene) speerspitze einmal mehr untermauert.

pantytec
remixes
[perlon perl 30]

daniel bell zurückhaltender als sonst, dennoch funky und vergnügt, ultrakurt im typischen stil von telegraph, was bedeutet, dass er sich im zusammenhang mit einer anderen platte herrlich ergänzt. jedenfalls haben die franzosen bei mir das image, dass ihre tracks zu jedem anderen als schnittstelle dienen können (im selben tempobereich natürlich).
auf der rückseite isolée, der das bereits im original schöne „pink“ veredelt und absolut keine wünsche offen lässt.

ricardo villalobos
bredow / damm 3
[perlon perl 22]
ja, da gefriert eine hölle, ich kaufe tatsächlich aus freien stücken platten des vorzeige-minimalisten, den man deswegen (überaus zu recht) auch kritisieren mag, aber im jahre 2001 war das noch nicht so schlimm.
„bredow“ auf der a-seite ist ansatzweise perkussiv, wie man es von ihm damals auch schon kannte, wird aber erst durch das piano am ende interessant. muss man selber wissen, wie man die zeit bis dahin rumkriegt – wirklich prickelnd ist das eigentlich nicht.
im prinzip würde „damm 3“ in die gleiche kategorie fallen, nur herrscht hier ein gewisses tempo, was einen übergang vom warm-up zum schweißtreibenderen teil des abends leicht gestaltet. klar, auch hier sollte man eine andere platte schnell in petto haben, aber dann kann man in kombination mit der hier und engagement am mixer einiges anstellen.

caustic window
joyrex j4 ep
[rephlex cat 004 ep]

richard d. james unter dem alias, unter dem er zeitweise der härteren gangart frönt.
der grund, weshalb ich das original und nicht die compilation haben wollte, findet sich in seinem „popcorn“-remix, der wohl einige probleme mit dem copyright nach sich gezogen haben muss und deswegen nicht mehr auf dem 3er-vinyl auftaucht. lohnt sich aber, wenn man neben vollgas auch etwas humor ins set einstreuen will.
klare aufgabenverteilung: auf der a-seite wird der wille zur extase stimuliert, die b-seite ist mal wieder eine eindrucksvolle demonstration seines talentes, wunderschöne melodiöse tracks zu produzieren.
für fans und sammler definitiv ein muss.

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