weiter geht’s mit nachgereichten kritiken, und wenn man seinerzeit schon in der space hall flyer auslegt, kann man auch gleich ein bisschen was mitnehmen.
aphex twin
selected ambient works 85-92
[r&s records rs 2006/01]
kam seinerzeit auf dem sublabel apollo raus, nun nochmal mit einem neuen mastering auf dem hauslabel. grund zur freude bietet das allemal, weil der stellenwert des albums auch nach 15 jahren immer noch dem eines monolithen gleicht. jeder, der sich mit elektronischer musik beschäftigt, wird daran nicht vorbeikommen, und wer skeptische mitmenschen überzeugen will, für die das ganze lediglich aus bumm bumm und kitsch-vocals zu bestehen scheint, kann damit beste aufbauarbeit leisten.
dj hell
hell ärgere dich nicht
[disko b db 026]
auch wieder so eine platte, die man jahrelang um die ohren gepfeffert bekommt, weshalb die für jeden schallplattenalleinunterhalter (man will ja nicht ständig die selben termini verwenden, gell?) eher früher als später unausweichlich wird.
jeff mills irgendwie funky-perkussiv und dann kommt auch noch die 303, die dem remix auch noch das abfahrtsignal verpasst. sauber.
dave clarke ist eh dafür bekannt, nie lange zu fackeln, zieht das auch hier konsequent durch, stampft mit einer sequenz, die den track ins federn bringt, durch fünf minuten und steckt damit 99,9% der tool-nummern nach 1999 in die tasche. die restlichen 0,1% können sich evtl. glücklich schätzen, daneben nicht ganz zu verblassen.
bjørn svin
before you suite
[iron oxide fe 05]
ja, die leidenschaft für herzhaft neben sämtlichen harmoniestandards liegende platten ist immer noch ungebrochen. herr svin ist mir vorher bereits auf kondi untergekommen, was schon nicht schlecht war, aber die stellt er mit diesem vier-tracker locker in den schatten. drei davon sind techno und werden den leuten, die mit neil landstrumm oder tobias schmidt (in jeweils guter bis ausgezeichneter tagesform) groß geworden sind, keine schwierigkeiten bereiten. herzstück der ep ist für mich allerdings „karmagain“, der eine ideale verbindung zwischen rotzigem electro und drum&bass sein könnte. legt erstmal ein beachtliches tempo vor und lässt dann noch basslines vom stapel, bei denen man sich im einen moment vor einer playstation und im anderen im schönsten strobogewitter wähnt. schön kalkulierter wahnsinn – klar, dass ich sowas mögen muss.
… und ich habe die „Hell ärgere dich nicht“ zweimal, und beide Male mit einem Sprung auf der Dave Clarke Seite. So ein Mist! Sollte mal nach der in der Space Hall suchen…
da brauchst du eigentlich nicht lange zu suchen. das vorhörexemplar steht im dj-hell-fach, meine kopie habe ich (ganz nach hardwax-vorbild) aus dem backstock hinter dem schalter bekommen. daher stehen die chancen gar nicht mal schlecht, dass du endlich eine kopie ohne sprung erwischen kannst.