einkäufe vom 21. oktober 2006

mal den kleinsten aller stapel abarbeiten. erster besuch im audio-in, überaus lohnenswert, des weiteren noch mitbringsel von marvin und wheezer (besten dank an euch beide!).

love inc.
r.e.s.p.e.c.t. remixes
[sm:)le sm-9006-0]

entgegen aller discogs-behauptungen ist mein vinyl schwarz, soll ja eh am besten klingen.
das original hat sich die bezeichnung „klassiker“ redlichst verdient, muss hier wohl nicht weiter vorgestellt werden. hatte den track bislang einfach nur nicht. „cosmic indifference“ ist im prinzip das selbe, nur ohne fläche, mit mehr acid und vor allem schneller.
neu war mir, dass luke slater als planetary assault systems einen remix beigesteuert hat, und da groovt alles ganz locker entspannt vor sich hin, aber die intensität des originals erreicht er lange nicht. gutes tool, trotzdem. bei der air-liquide-version sehe ich nicht so schnell die chance, damit wirklich warm zu werden.

ian pooley & jaguar
two space cowboys on a bad trip
[force inc. music works fim 102]

ian pooley und alec empire – ja, das gab’s mal tatsächlich. heute eher schwer vorstellbar. die entstehungsgeschichte ist auch ganz lustig zu lesen.
der erste track mit düsteren chords und einer von einem filter bearbeiteten sequenz, die trotzdem das gesamtbild stört. der zweite track (kaufgrund) befindet sich in bester gesellschaft zu temple nyc: dezente 303, unaufdringlicher, aber trotzdem fordernder beat, prädikat „jackin'“. der letzte will wieder mit dunkler bassline gepaart mit aufhellend gemeinten sequenz-sprenkseln punkten, schafft es aber zumindest bei mir nicht. der zweite teil ist um meilen besser.

spinning atoms
sub-set
[re-load records rel 94 15]

mayday „reformation“ reprise, diesmal aber daz sound, der den accelerator-remix spielte. ein nach wie vor pulsierendes, pumpendes techno-ungetüm, dessen langgezogene chords auf der vier dem ganzen auch eine schön federnde note verpassen. die anderen beiden sind dann eher futter für die trance-fraktion, die den 303-einsatz auch nicht scheut. meinen tee trinke ich lieber aus anderen tassen.

dj hooligan
rave nation
[ultraphonic 4509-98050-0]

und weiter geht’s mit der gründlichen selbstdemontage durch rave-outings. das video lief mit schöner regelmäßigkeit nach mayday-übertragungen oder generell auf viva zu der zeit, und sowas hinterlässt bei einem 15-jährigen natürlich tiefe spuren – 12 jahre dazwischen ändern auch nichts daran, dass der mittlerweile vermeintlich gereifte jüngling beim anblick dieser platte zu einem preis von 2 euro in unmittelbare glückskauf-laune ausbricht.
gut, wenn ich halbwegs objektive maßstäbe anlege: die remixe sind allesamt überflüssiger ballast, einzig der „piano mix“ (das ist auch die version aus dem videoclip) rechtfertigt die investition und lässt bestimmt all diejenigen grinsen, welche die damalige zeit auf die ähnlich naive art und weise wie ich miterlebt haben.
außerdem ist sein blick auf der cover-rückseite doch mal mindestens 50 cent des preises wert.

technotronic
get up (before the night is over)
[bcm records bcm 12400]

nein, ich habe immer noch nicht genug vom trash. „pump up the jam“ sollte auf keiner party fehlen, dessen publikum a) aus leuten besteht, die zur selben zeit wie der dj in die grundschule gingen, b) der meinung des djs nach ein bisschen mehr humor vertragen könnten oder c) einem schnurzpiepegal ist. genau so ist es bei der hier, lustig auch, dass david morales das damals schon „veredelt“ hat. zur vervollständigung fehlt jetzt nur noch „this beat is technotronic“, mehr muss von ihrem „gesamtkunstwerk“ keinen platz im regal beanspruchen.

culture beat
anything
[dance pool dan 659956 6]

ok, ich höre gleich auf, nur die eine noch.
scheint tatsächlich vor „mr vain“ rausgekommen zu sein, habe ich aber damals definitiv erst danach wahrgenommen. unglaubliches tempo, bei dem heutige minimal-platten definitiv nicht mithalten können. deshalb nimmt man für die rap-parts besser gleich notorisch simpel arrangierte chicago- oder tool-restbestände, die dadurch endlich (wieder) einen sinn ergeben können. ein jammer, dass man bei den schülern von heute damit keinen blumentopf mehr gewinnen kann…

tobias von hofsten
swinger
[mechanisms industries m1982]

vom beat her an damaligen schwedentechno angelehnt, aber die mit echo versehenen chords machen das auf der a-seite ganz interessant. würde mich wundern, wenn babba väth das damals nicht regelmäßig unter freiem himmel gespielt hat, dafür müsste die nummer nämlich immer noch genug taugen, wenn nicht alle auf den minimal-sound fixiert wären. die b-seite schielt schon fast in richtung detroit. schnittstelle zwischen robert hood und heiko laux, würde ich sagen, und das sind ja nicht die schlechtesten referenzen.
insgesamt eine platte für techno-sets, die das publikum nicht überfordern sollen, im berghain ab 11h morgens zum beispiel.

the architect
… lost in the mood
[tuning spork spork 05]

jay haze eignet sich – trotz einigen wirklich guten eps auf contexterrior – derzeit bestens, um der belanglosen minimal-schickeria einen diss nach dem anderen zukommen zu lassen, und tatsächlich glänzt die a-seite durch melodiös erzeugte langeweile. die rückseite macht aber alles wieder wett: zunächst mit einem minimal-jacker, bei dem man es fast schon wagen könnte, eine trax dazu zu mixen oder zumindest den sommer mit heißen open-airs herbeisehnt, wo sowas als warm-up laufen könnte. im letzten track werden die melodien auch so zusammengestellt, dass sich die für haze typische melancholie einstellt. gerade nochmal glück gehabt.

sixtoo
outremont mainline runs across the sunset
[vertical form vform025]

waschechter hiphop, der einmal mehr zeigt, dass ich vertical form als label für qualitätsware viel zu häufig vernachlässige und einigen kids von heute zur anregung der gehirnzellen als zwangsmaßnahme ganz gut tun würde. wer prefuse 73 mag, hat hiermit bestimmt keine probleme.

v/a
collectio vol. 2
[x-rust xrust002]

die sitzen in turku, finnland, und werfen scheinbar hin und wieder streng limitierte platten auf den lokalen markt, von denen man hierzulande nicht mal ansatzweise was mitbekommt. die artists sind ebenfalls (zumindest hier) unbeschriebene blätter und liefern auf der a-seite schön optimistischen, melodischen techhouse ab.
die b-seite ist da ruhiger und auch reduzierter, aber scheut dennoch nicht vom einsatz prägnanter bassdrums zurück. sei damit allen panorama-bar-residents oder den bereits erwähnten freiluft-plattendrehern im sommer ans herz gelegt.

cae$ar
suck my soul
[stars-music stars-007]

wieder turku, aber zumindest marko laine kennt man von djax-up. allerdings hätte damals wohl niemand gedacht, dass der eines tages mittelprächtigen techhouse machen würde…
das original hat was. zwar mit vocals, begleitender bassline, claps – an sich all den zutaten, die man hierzulande in den letzten jahren bis zur genüge gehört hat, aber dabei echt funky. der „dark dub“ trägt seine bezeichnung, zumindest was den dub angeht, zurecht.
den brecher findet man ganz bescheiden auf der b2, was man marko laine dann eher zugetraut hätte: brachial-acid, aus einem live-set geschnitten, im vergleich zur restlichen platte völlig unerwartet, kann man ohne zögern in dunklen kellern unter massivem strobo-einsatz spielen.

4 Comments

  1. hey – ich hab ja gar nicht gewusst was du für eine musik hörst – respekt. kommste mit dem todde im juli zu uns – er feiert seinen b-day hier in monheim und dann machen wir im http://www.sojus.de eine 80s electronic-culture party.

    wird für dich ja einfach sein – bei deinen platten 🙂

    Gruss Dirk

  2. Hello, lustiger Musikeinkauf. Ich hab ja auch eine Vorliebe für die Ravesachen von einst und auch Eurodance wie Culture Beat. 🙂 Die Anything Platte kam aber nach Mr Vain offiziell als Single.

    Grüße

    Hardmate

  3. ich bin mir ziemlich sicher, dass mr vain damals auf der bravo hits 4 drauf war und anything erst auf der 6. ausgabe (meine erste bravo hits im cd-format. ostergeschenk 1994 :)). dazwischen gab’s noch got to get it auf der 5. ob die singles allerdings auch in dieser reihenfolge erschienen sind, kann ich nicht sagen.

  4. d_ark:
    ich kann den todd ja mal fragen, wann das wäre. wenn der termin mit dem melt-festival, irgendwelchen arbeitstagen oder anderen unvorhersehbaren ereignissen kollidiert, eher nicht. aber das kann ich jetzt noch nicht wissen. lust hätte ich schon darauf, auch wenn todd in sachen 80er-material besser bestückt ist als ich.

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