empfehlung: stefan fuchs – die hypermacht. usa in großaufnahme

ich hatte zwar letzte woche großspurig eine rezensionsoffensive im tonträgerbereich angekündigt, aber die wärme inner- und außerhalb meiner vier wände lähmt neben dem rest an einer eh schon rudimentär vorhandenen auffassungsgabe auch noch die motivation, das alles in angriff zu nehmen. kommt aber noch, keine sorge.

für die zwischenzeit etwas für die grauen zellen, hervorragend zur urlaubslektüre oder für zwischendurch geeignet. wieso ich auf einmal darauf komme? ich besuche derzeit im rahmen meines studiums ein seminar namens „die usa – einzig verbleibende supermacht?“, was sich bisher neben der chronologischen abhandlung der 1940er bis 2000er jahre auch mit themen wie dem verhältnis der usa zur uno, zum nahen osten oder ihrer existenz als wirtschaftsmacht beschäftigte. morgen geht es um die kulturelle vorherrschaft, und da bin ich beim unsystematischen bibliographieren im universitätskatalog (durch den suchbegriff „amerika kultur“) auf dieses buch gestoßen.

kurze skizze des hier angewandten prinzips: der autor (gleichzeitig herausgeber) versammelt hier auf kurzweiligen 160 seiten gespräche mit bereits als usa-kritisch bekannten autoren (als beispiele: noam chomsky, gore vidal) zu ihrem jeweiligen spezialgebiet. zum thema „kultur“ wurde ich auch ansatzweise bei eduardo lourenço fündig, und habe auch noch beim rest etwas quergelesen. wem die filme von michael moore bekannt sind, wird über die hiesigen erkenntnisse kaum überrascht sein – es ist aber trotzdem lesenswert, einige erklärungsansätze für das naive grundvertrauen in die präsidentschaft und die (vermeintliche) mediendemokratie zu bekommen. vieles davon scheint absurd, aber vor dem hintergrund der forciert-selektiven berichterstattung aus dem irak (stichwort „embedded journalists“) plausibel. daher ist diese gesprächssammlung ein willkommener kontrapunkt zu dem bild, was cnn und co. von sich zu vermitteln versuchen. genügend stoff für hitzige diskussionen liefert sie sowieso, und wem die zwei stunden an einem nachmittag nicht zu schade sind, um einige denkanstöße zu bekommen, sollte den weg zur bibliothek nicht scheuen.

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