der zweite teil mit der doch recht interessanten light-variante. wer detroiter leckerbissen erwartet, sollte sich vergegenwärtigen, dass die gerne vierstellige gagen verlangen und derartig große sprünge derzeit nicht drin sind. beim komischen gefühl, den geburtstag ohne das kind zu feiern, bleibt es dennoch.
tresor-floor
tobias schmidt live (nest / brighton)
bill youngman live (electrostep / berlin)
dry (rampe d / berlin)
kriek (tresor hq / berlin)
bonito-floor
abe duque (escorteaze / nyc)
djoker daan (sommersafari / berlin)
todd bodine (tresor / berlin)
maria
ab 23h
p.s.: gut, mit dem raumklang hätte man sich mal wegen bill absprechen können, aber andererseits bin ich gespannt, ob das set sich vom vergangenen freitag unterscheidet. wird in jedem fall lauter.
mehr leute als am mittwoch, und hinten war’s auch etwas heller, zumal auf einmal drei strobos werkelten.
todd bodine war scheinbar so minimal, dass die leute sich erstmal bei dry aufwärmen wollten, und der präsentierte sich auch in erstklassiger form, so dass man den noch vorhandenen platz sehr schön nutzen konnte.
laut timetable erst bill ab 2h, dann tobias von 3h30 bis 4h30, kam aber anders – nämlich umgekehrt. guter beginn von herrn schmidt, aber die technik hat man in der maria scheinbar immer noch nicht so im griff, dass es für kontinuierlichen bassdrum-genuss reicht. so fiel die anlage zwei mal komplett aus, davon einmal, als nur die spotlights hinter der bühne ausgeschaltet wurden (die waren bspw. definitiv zu hell), und so spielte er auch viel zu kurze 45 minuten, aber immerhin mit einem live gesungenen „easier to leave you„. wird hoffentlich nicht mehr drei jahre bis zum nächsten booking brauchen.
bill holte dann in den nächsten mehr als anderthalb stunden die kohlen aus dem feuer. das set klang in weiten teilen anders als im raumklang letzte woche, und damit bewies er einmal mehr, dass er zu den interessanteren live-acts gehört, die nicht nur stur den play-knopf in live drücken. da wird wenigstens noch richtig mit akai und korg gearbeitet – sehr lobenswert.
kriek packte dann die keule aus und schwang diese auch bis zu meinem aufbruch auf den verschneiten heimweg gegen 7h30, die leute nahmen es dankbar entgegen.
vorne habe ich bis auf kurze ausschnitte von abe duque (schon stilvoll in seinem anzug) und dem trailer für den „bald“ (in tresor-sprache, auf deutsch: „vielleicht noch in diesem jahrzehnt“) erscheinenden tresor-film, der sich den bildern nach den abschlusstagen widmet. das ließ doch etwas wehmut aufkommen, da die erinnerungen an die stahlkammer schlagartig wieder präsent sind, aber mit dem wissen im hinterkopf, dass an der stelle bereits das fundament für die volksfürsorge steht.
es wäre tatsächlich besser gewesen, wenn man den geburtstag des clubs außen vor gelassen hätte und stattdessen lieber nach vorne schaut. so wird eher die sentimentale seite beim publikum bedient, welches sich mit dem exil-status nicht wirklich anfreunden kann. die kann ich sogar verstehen – auch wenn man den anspruch, dass es genauso wird wie vorher, fallenlassen sollte, fehlt dem ganzen das rohe, dreckige, dunkle, und vor allem intime. und nicht zuletzt auch einige leute, welche die verdienste des clubs wenigstens zu schätzen wissen – aber gut, das war auch schon so, als es den club noch gab.
der geburtstag des labels wäre meiner meinung nach passender gewesen. für den neuen club kommt es auf die paar monate wartezeit nun auch nicht mehr an, aber es entspricht dem vorwärtsgerichteten denken der musik nun mal eher, die entstehung von was neuem zu feiern – und keine abgerissenen denkmäler.
Insgesamt haben Bill und Tobias musikalisch meinen Geschmack getroffen. Bill war zwar etwas anders als im Raumklang, aber nicht schlechter, und Tobias, wenn auch leider sehr kurz, trotz allem auch noch gut. Ich geb zu, ich hatte so meine Erwartungen gerade ihm gegenüber, kann aber nicht sagen, dass ich am Ende besonders enttäuscht war.
Anlage bzw. Sound… nun ja was soll man sagen, Maria eben *hmpf*
Aber schon etwas besser wie so manch anderes Mal.
Und zu den Besuchern… wenn ich mich auf jeder Party über DIESES VOLK aufregen müßte / sollte / könnte, kann ich gleich zu Hause bleiben, bzw. bei sooo wenigen Gelegenheiten / Parties, wo DIESES sog. Problem weniger oder gar nicht auftritt, mir mit diesen zwei oder drei Partybesuchen im Jahr das Weggehen ganz abgewöhnen! 🙂
Ich war wegen der Musik (Dry und Kriek nicht zu vergessen *top*) und wegen bzw. mit Freunden da und kann nicht behaupten, dass ich ’ne schlechte Party hatte… im Gegenteil.